Der Sächsische Inklusionspreis 2014
Der Beauftragte der Sächsischen Staatsregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Stephan Pöhler, vergab 2014 zum ersten Mal einen Preis für Beispiele gelungener Inklusion für ausgewählte Schwerpunkte und Zielgruppen in fünf Kategorien (Bildung, Freizeit & Kultur, Demografie, Barrierefreiheit und Sonderpreis): den »Sächsischen Inklusionspreis 2014 – Inklusive Gesellschaft im Sozialraum«. Je Kategorie erhielten die Preisträger ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.
Die Preisverleihung fand am 5. Mai 2014 in der schönherr.fabrik Chemnitz statt.
Die Preisträger 2014
Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger!
Der 2006 vor den Toren von Chemnitz eröffnete Freizeitpark Sonnenlandpark Lichtenau kommt ohne Treppen aus, die rollstuhlgerechte Riesenradgondel ist deutschlandweit einmalig. Auch andere Attraktionen, wie Rollstuhlwippe und Rollstuhlkarussell suchen ihresgleichen. Der Sonnenlandpark lebt die Philosophie, ein Park für alle zu sein, und sucht ohne verpflichtende gesetzliche Regelungen nach entsprechenden Wegen.
Die Volkshochschule Dreiländereck als Bildungseinrichtung für alle Bürger bietet bereits seit 1993 Kurse für Menschen mit so genannter geistiger Behinderung an und hat im Laufe der Jahre ein auf Erfahrungen basierendes breites Angebot etabliert. Für die potenziellen Teilnehmer werden auf der Internetseite Informationen in leichter Sprache angeboten. In Zukunft sollen gemeinsame Kurse für Menschen mit und ohne Behinderungen entwickelt werden.
Am MVZ Martinshof gGmbH praktizieren seit 2007 Mediziner verschiedener Fachrichtungen in einem architektonisch herausragenden, die Kommune prägenden Neubau. Anfänglich stand die Sicherung der medizinischen Versorgung der Bewohner des Martinshofes und seiner Mitarbeiter im Vordergrund, mittlerweile sind 85 Prozent der Nutzer der Bevölkerung von Rothenburg und Umgebung zuzuordnen. Die ÖPNV-Anbindung vor der Haustür des komplett barrierefreien Praxisgebäudes rundet die funktionierende Antwort auf eine verbesserte medizinische Versorgung im ländlichen Raum ab.
Dass auch Behörden in Baudenkmälern barrierefrei zugänglich und nutzbar sein können, beweist die Große Kreisstadt Aue mit ihrem Rathaus. Über den barrierefreien Haupteingang, vorbei an einem abgesenkten Empfangstresen erreichen die Besucher über einen in das altehrwürdige Treppenhaus eingebauten modernen Lift den Ratssaal – keine Selbstverständlichkeiten bei bestandsgeschützten Bauten, noch dazu mit dem Siegel »Denkmal«. Auch beim Internetauftritt punktet die Stadt in Sachen Barrierefreiheit.
Mit der Sozialen Bibliotheksarbeit der Städtischen Bibliotheken Dresden wird der Inklusionsgedanke mit ehrenamtlichem Engagement verzahnt. Bücherboten ermöglichen es Menschen mit Handicap und Senioren, welche die Bibliothek nicht selbst aufsuchen können, dennoch an diesem Lebensbereich teilzuhaben. Büchertische in entsprechenden Einrichtungen, im Zweifel direkt am Pflegebett, runden dieses Angebot ab.